© KV List/A.Orchowski

Entdecken Sie über 700 Jahre Ortsgeschichte von List auf Sylt

Unsere Historie

Bis 1800

1292  wird in einer Verfügung des dänischen Königserstmals urkundlich erwähnt.


1362 Das Dorf geht in einer schweren Sturmflut unter.


Um 1400 im Bereich der heutigen Straße Mellhörn beginnt der Wiederaufbau von List.


1587 Der Austernfang wird Monopol des dänischen Königs.


1640 Mellhörn, ein Ortsteil von List auf Sylt, wird aufgrund eines Meereseinbruchs zwischen 1640 und 1668 zur Insel.


1644 Während des Dreißigjährigen Krieges kommt es im „Lister Tief“ zu einer schweren Seeschlacht zwischen einer schwedischen Armada und dänischen Kriegsschiffen. Seitdem wird die Bucht „Königshafen“ genannt.


1682  Der dänische König lässt in List auf Sylt eine Zollstation errichten. Eine Kopie des Zollsteines befindet sich im Sylter Heimatmuseum in Keitum. Eine weitere Kopie ist seit 2017 vor der Lister Kurverwaltung ausgestellt worden.


1684 Das Meer ist so dick von Packeis überfroren, dass die Menschen von List auf Sylt zur Nachbarinsel Rømø zu Fuß hinüber wandern.


1758 List auf Sylt zählt acht Häuser und rund 40 Einwohner.

Der Lister Zollstein

Die Kopie es Lister Zollsteins auf der Wiese
© KV List/ A. Orchowski

Vor 337 Jahren ließ der Dänische König Christian V. in List auf Sylt einen Zoll für den Schiffshandel einrichten. List war, anders als das übrige Sylt, Dänemark zugehörig. Das Gewässer um den Hafenort List bot dem Handelsverkehr auf dem Wasserwege besonders gute Voraussetzungen, so dass der Schiffsverkehr stetig zunahm. Die Handelspartner aus den umliegenden Ländern segelten die Westküste entlang und tauschten ihre Fracht in den Hafenorten. Da die umliegenden Gewässer des Lister Tiefs zum Herzogtum Schleswig bzw. Königreich Dänemark gehörten, galten automatisch unterschiedliche Gesetze, die automatisch zu diversen Warenströmen führten. 

Dieser Handel war nicht Gesetzeskonform und ließ somit den Schmuggel aufblühen. Dies alles geschah im Lister Tief bis 1680 zollfrei – dann schob König Christian V. dem Treiben im Lister Hafen einen Riegel vor und allen Schiffen, die über List auf Sylt zum Festland oder entlang der Westküste segelten, wurde dadurch Einhalt geboten. 

Um die neue Zollverordnung zu koordinieren sorgte der König für den Bau einer Zollstätte. Die Zollkammer wurde errichtet und im Ostgiebel über der Eingangstüre mit einem Zollstein versehen. Dieser Zollstein ist im Sylter Heimatmuseum ausgestellt. Als Material wurde Sandstein genutzt und das Monogramm des Königs Christian V. sowie dessen Wahlspruch „Pietate et Justitia“ (Frömmigkeit und Gerechtigkeit) eingearbeitet. Außerdem lässt sich die Jahreszahl 1682 vorfinden und im unteren Feld ist auf Dänisch vermerkt: „ListerDybsToldCammer“ (Lister Tief Zollkammer).

Die Freude bei den Händlern über diese zusätzliche finanzielle Belastung hielt sich in Grenzen. Sie versuchten den Zoll zu umgehen und umschifften List auf Sylt. Dies führte dazu, dass der König erneut, unter Androhung von drastischen Strafzöllen, auf die Abgabe verwies. Fortan mussten alle Schiffe, die Sylt passierten, mindestens in List anlegen und ihre Gebühr entrichten. Wer dies nicht leisten konnte, sollte seinen Zoll bei den umliegenden Zollstationen wie bspw. Amrum entrichten. 

1694 wurde die Lister Zollstation nach Hoyer verlegt. Über die Zollabgaben wurde weiterhin debattiert. Sylt erhielt erst 1816 wieder eine Zollstelle. Diese dann in Keitum, da der Lister Hafen versandete. Später wechselte das Amt nach Westerland über.

Was passierte mit dem Lister Zollhaus? Die Lister erhielten die Möglichkeit, gegen ein geringes Entgelt dort zu wohnen. So zog 1829 Hans Nielsen in dieses Haus, 1830 wurde dann die Witwe von Niels Möller Besitzerin der ehemaligen Zollstation.

Letztlich wurde das Haus 1935 abgerissen. Der Stein blieb als Erinnerung und Zeugnis dieser spannenden Sylter Geschichte.
 

1800 bis 1950

1827  Meer spült einen toten Finnwal an den Weststrand. Zwei Jahre später wurde aus seinen beiden Kiefern das „Lister Tor“ errichtet. Erst um 1918 wird dieses ungewöhnliche Portal abgebaut.


1841 Der Schulmeister erstellt die erste Lister „Curliste“,die die Namen der Sommerfrischler verzeichnet.


1843 Der dänische König Christian VIII. besucht List auf Sylt und badet in der Nordsee.


1857 Auf dem Ellenbogen werden die beiden Leuchtfeuer List-Ost und List-West errichtet.


1864 List auf Sylt wird Preußisch – im Gegenzug wird eine Insel an der Ostsee (Ærø) an Dänemark übertragen.


1882 Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger baut eine Rettungsstation auf dem Ellenbogen.


1905 In List auf Sylt wohnen nunmehr 73 Einwohner in zehn Häusern.


1908  Inselbahn wird von Kampen nach List ausgebaut.


1910 Bau einer Anlage mit Austernzuchtbecken, deren Betrieb 1935 eingestellt wird.


1914 Beginn des Ersten Weltkrieges, List auf Sylt wird zum Militärstützpunkt.


1923 Die Lister Dünen werden unter Naturschutz gestellt.


1928 In den Lister Dünen etabliert sich eine Segelfliegerschule, die später nach Wenningstedt überwechselt.


1930 Der Pilot Wolfgang von Gronau fliegt mit einem Wasserflugzeug von List auf Sylt aus bis nach New York. Zwei Jahre später führt ihn die Reise – von List auf Sylt aus – einmal um die ganze Welt.


1935 Mit dem Bau der evangelischen St. Jürgen-Kirche bekommt das Dorf ein eigenes Gotteshaus. Das Hafenbecken wird in seiner heutigen Form für die Marine errichtet.


1937 Zum Schutz des Ortes wird der Mövenbergdeich gebaut. Bei den Bauarbeiten wird ein stattlicher Münzschatz aus der Zeit der Wikinger entdeckt. Dieser befindet sich heute im Landesmuseum Schloss Gottorf.


1940  Zur Versorgung der militärischen Anlagen wird eine Betonstraße von Westerland nach List entlang des Weststrandes fertig gestellt.


1946  auf Sylt wird Nordseebad.


1946 Die Einwohnerzahl klettert sprunghaft auf 3600 – 2000 von ihnen sind Kriegsflüchtlinge.


1948 List auf Sylt bekommt ein eigenes Wappen.


1948 Einrichtung einer Wetterwarte, die 60 Jahre später geschlossen wird.

Wolfgang von Gronau

Ein Traum geht in Erfüllung: Von List nach New York 

Die Ruhestätte des Lister Ehrenbürgers Wolfgang von Gronau
© KV List/J. Abend

„Eines Tages“, malte sich der der ehrgeizige Offizier Wolfgang von Gronau, der es später einmal bis zum Generalmajor bringen soll, aus „werde ich mit meinem Wasserflugzeug nach New York fliegen.“ Sein Wunsch erfüllte sich im Jahr 1930. Wolfgang von Gronau leitet zu dieser Zeit die Verkehrsfliegerschule in List auf Sylt, und sein Auftrag am 18. August diesen Jahres lautet: „Fliegen Sie mit Ihrer Maschine das Nordkap an und kehren Sie dann nach List zurück.“

14:20 Uhr hebt die zweimotorige „Dornier Wal D 1422“ bei völliger Windstille ab, an Bord ein Brennstoffvorrat von 2350 Litern. Als die Maschine mit dröhnenden Motoren in die Wolken aufsteigt, wissen auch die drei übrigen Besatzungsmitglieder nicht, dass von Gronau insgeheim seine eigene Reiseroute ausgearbeitet hat. Erst zwei Tage später, in Island, stellt er den Kameraden die Gretchenfrage: „Ich will weiter nach New York. Fliegt Ihr mit?“ Kopilot Eduard Zimmer, Funker Fritz Albrecht und Bordwart Franz Hack nicken – und daheim tobt der Verkehrsminister: Lapidar hatte von Gronau nach Berlin gekabelt: „Fliegen, Einverständnis vorausgesetzt, über Grönland nach USA.“


150 Kilometer schafft das „Dornier“-Flugboot in der Stunde. Nach 44 Stunden, 25 Minuten und 6785 Flugkilometern landet die Maschine im Hafen von New York. Später erinnert sich der Flugpionier: „Als wir am Nachmittag des 26. August New York erblicken, ist der Traum Wirklichkeit geworden. Ungeheuer ist der Eindruck der Wolkenkratzer. Dann ein großer Moment: Die Kurve um die Freiheitsstatue. Die Landung im Hafen mit seinem großen Schiffsverkehr ist nicht ganz einfach. Endlich, 16:35 Uhr, landen wir.“ Es gibt einen großen Bahnhof für die Helden der Lüfte. Menschenmassen und Medienvertreter strömen neugierig an den Hafen, die Crew gibt ein Interview nach dem anderen. Aus Deutschland schickt der Reichsverkehrsminister, nun wieder versöhnlich gestimmt, ein Telegramm: „Mit Stolz über den kühnen Flug, mit dem Sie dem Ansehen unseres Volkes in der Welt einen guten Dienst erwiesen haben, grüße ich Sie und Ihre Besatzung.“ Wolfgang von Gronau und seine Männer werden von einem Empfang zum nächsten gereicht. Unter anderem zu einem Dinner in Anwesenheit von Charles Lindbergh, „was einen besonderen Reiz besaß“.

Doch der gesellschaftliche Höhepunkt steht noch bevor. Am 4. September notiert Wolfgang von Gronau: „Abends Bahnfahrt nach Washington. Wir sind beim Präsidenten angemeldet als Krönung unseres Aufenthalts in den Vereinigten Staaten.“ Eine Seite weiter und einen Tag später: „Präsident Hoover ist äußerst liebenswürdig und gesprächig. Wir werden gemeinsam gefilmt und fotografiert. Dann ist der denkwürdige Augenblick vorbei.“ Zwei Jahre später stellt sich der nunmehr populäre Pilot einer neuen Herausforderung: Ein Flug um die ganze Erde soll es diesmal sein. Als er am 24. November 1932 von seiner Weltreise zurückkehrt, bereiten ihm die Sylter einen begeisterten Empfang und begrüßen ihn am Lister Hafen mit einem dreifachen „Hurra“. Bunte Girlanden flattern im Wind, der Musikverein spielt einen Marsch, und die Schulkinder singen folgerichtig „Kommt ein Vogel
geflogen“.

Die Gemeinde List verleiht Wolfgang von Gronau 1932 die Ehrenbürgerschaft, was die Kommune nicht nur zur Verleihung einer Urkunde und der Zahlung von 50 Reichsmark verpflichtet, sondern auch zu einem unentgeltlichen Begräbnis. Seit 1977 ruht der Lister Flugpionier auf dem kleinen Friedhof inmitten der Lister Dünen. Am Lister Hafen legt eine Gedenktafel beredtes Zeugnis seiner Taten ab, und im legendären „Guinness-Buch der Rekorde“ hat er durch seinen Flug nach New York das ewige Superlativ „Die erste Ost-West-Atlantiküberquerung mit einem Flugboot“ errungen.
 

1950 bis 2000

1955 Mit der Gründung der Bundeswehr kehrt das Militär nach List zurück.


1960 Seltener Gast: Ein Walross verirrt sich nach List auf Sylt.


1960 Rund 26.000 Urlauber werden in diesem Jahr gezählt.


1961 Bau der Siedlung „Sonnenland“ südlich von List. (Westerheide/Süderheidetal)


1963 Die Fährverbindung zwischen List auf Sylt und Rømø wird eingeweiht.


1966 Bau einer neuen Straße zwischen „Sonnenland“ und List auf Sylt – sie verkürzt den Weg von Westerland nach List um vier Kilometer.


1970 Die Inselbahn stellt ihren Betrieb ein, Busse übernehmen ihre Aufgabe.


1975 Grundsteinlegung für das "Haus des Kurgastes".

1977 Eröffnung des Lister Kurhauses in der Listlandstraße.


1981 Bei einer schweren Sturmflut erreicht der Wasserstand am Lister Hafen vier Meter über Normal Null. Die Straße nach Westerland ist nicht mehr passierbar.


1985/1986 Eine schwere Sturmflut trägt die Dünen bei der Kurstrandhalle ab. Der Betrieb kann nicht fortgeführt werden. Die Kurstrandhalle wird abgerissen.


1986 Die neue Weststrandhalle wird 110 Meter weiter östlich errichtet.


1988 Einweihung der katholischen Kirche St. Raphael.


1992 List auf Sylt feiert sein 700-jähriges Bestehen.

Die Lister Zeitkapsel

Grundsteinlegung für das "Haus des Kurgastes"

Metallkapsel 1975
© Gemeinde Sylt
Urkunde 1975, Münzen und Schlüssel
© Gemeinde Sylt

Ohne Gegenstimme stimmten die Lister Gemeindevertreter 1973 für den Bau des Haus des Kurgastes (HdK) im nördlichsten Inselort, nachdem die ersten Planungen bereits mehr als zwanzig Jahre zurücklagen. Man war sich einig, dass „das Kurgeschehen des Ortes nicht stagnieren“ dürfe und List ein „modernes Seebad“ werden solle. Das HdK sollte nicht nur dem Fremdenverkehr dienen, sondern auch als Begegnungsstätte für Einheimische und die in List stationierten Soldaten genutzt werden.

So wurde am 05.12.1975 der Grundstein für das Haus des Kurgastes gelegt. Die Zeitkapsel, die bei diesem Anlass im Grundstein eingemauert wurde, enthielt die Grundsteinlegungsurkunde, den Bauplan, einen kompletten Satz Münzen aus dem Jahre 1975, ein Exemplar der Tageszeitung vom Tag der Grundsteinlegung und einen symbolischen Schlüssel. Auf einer überbauten Fläche von 1.640 Quadratmetern entstanden nun ein Hallenbad, eine Trink-Kurhalle, die Räume der Kurverwaltung, ein gastronomischer Betrieb und ein Veranstaltungsaal für 400 Personen.

Von 1977 bis 2000 war das Gebäude in Betrieb. Danach stand es eine Zeitlang leer, bis das Gelände an die Arosa-Gruppe verkauft wurde. 2009 wurde dort das Arosa-Hotel eröffnet.

Als das HdK abgerissen werden sollte, informierte einer der 1975 bei der Grundsteinlegung anwesend gewesenen Arbeiter die Abrissfirma und bat um Bergung der Zeitkapsel. Auf seine Initiative hin wurde die Kapsel gerettet.

Er bot sie daraufhin zwei Lister Bürgermeistern an, die jedoch kein Interesse zeigten. Der Retter der Kapsel übergab diese dann einem Freund, und zu guter Letzt fand dieses Stück Lister Geschichte Anfang 2023 seinen Weg in die Lister Verwaltung. Dankenswerterweise übergab der Lister Bürgermeister Ronald Benck die Kapsel samt Inhalt dem Sylter Archiv. Dort wird dieses Stück Lister Geschichte nun verwahrt und kann einmal seinen Beitrag leisten zur Erforschung der Geschichte des Ortes List im 20.Jahrhundert.

Von der Kurstrandhalle zur Weststrandhalle

Historisches Foto der alten Weststrandhalle
© KV List/W. Bielok

Eine wechselvolle Geschichte liegt hinter dem Restaurant „Weststrandhalle“, welches idyllisch in den Lister Dünen nahe der Nordsee stand. Dessen Historie begann 1949, als am Lister Weststrand ein Behelfsrestaurant aus Holz erbaut wurde, die „Kurstrandhalle“. 

Bereits drei Jahre später wurde das Gebäude modernisiert und auf 80 Plätze erweitert. Doch auch diese Kapazität erwies sich bald als zu gering: 1959 wurde die hölzerne Strandhalle abgerissen und durch einen Neubau mit 260 Plätzen ersetzt.

Die „Sylter Kurzeitung“ berichtete seinerzeit: „Die alte Baracke hat ein für alle Mal ausgedient, der moderne Neubau liegt um etliche Meter weiter düneneinwärts. Noch schöner wird man künftig bei Tomatensuppe und Käsekuchen den grandiosen Ausblick genießen können. Neben der Restauration bleibt auch Platz für eine kleine Wandelhalle mit Meerwasser-Ausschank, einen Leseraum und einem Kiosk. 

Im Laufe der folgenden Jahre rückte das Meer indes bedrohlich näher – und forderte in der Nacht vom 5. zum 6. November 1985 seinen Tribut: Eine schwere Sturmflut hatte die Dünen bei der Strandhalle dermaßen abgetragen, dass eine Weiter-führung des Betriebes nicht mehr gewährleistet war. Die Konsequenz: Die „Kurstrandhalle“ wurde abgerissen und unter dem Namen „Weststrandhalle“ gut hundert Meter weiter östlich binnen zehn Wochen neu erbaut.

Pächter war seit der Eröffnung 1986 das Ehepaar Gertrude und Ulrich König. Bereits 1978 hatte es die beiden gebürtigen Österreicher an die Nordseeküste verschlagen – was zunächst als Saisonjob geplant war, wurde zu einer neuen Existenz: 1981 machte sich das Ehepaar König mit einem Restaurant in List auf Sylt selbstständig, fünf Jahre später nahmen sie gern das Angebot der Kurverwaltung List auf Sylt an, die neue „Weststrandhalle“ zu führen.

Noch gut kann sich Ulrich König an die Szenerie nach der Sturmflut 1985 erinnern: „Die Dünenkante reichte quasi bis vor die Haustür, die Nebengebäude waren bereits auf den Strand gestürzt.“ Die Optik des Restaurants hat sich seit der Eröffnung indes kaum verändert: Rustikal und ohne Schnörkel präsentiert es sich außen wie innen mit viel Holz. „Wir sind unserer Linie treu geblieben“, sagt Ulrich König und die vielen (Stamm-)Gäste danken es ihm. Zu den prominentesten Besuchern gehörte der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl: Er besuchte die „Weststrandhalle“ im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung und ließ sich dort die Krabben schmecken.

Seit 2016 trägt die ehrwürdige Weststrandhalle den Namen Wonnemeyer.
 

Seit 2000

2000 Abriss des Kurhauses, die Kurverwaltung zieht in die Ortsmitte.


2004 Das Hafenareal zeigt sich komplett umgestaltet, die Zeit der Buden ist vorbei.


2007 Schließung der Marineversorgungsschule, die letzten Soldaten verlassen den Marinestützpunkt List auf Sylt.


2009 Eröffnung des Erlebniszentrums Naturgewalten nahe des Lister Hafens.


2010 Umzug der Kurverwaltung ins Gemeindezentrum in die ehemalige Grundschule List auf Sylt.


2010 Eröffnung eines 5-Sterne-Hotels mit rund 150 Zimmern und 30 Suiten auf dem ehemaligen Kurhausgelände.


2011 Erster Sylt-Triathlon in List auf Sylt.


2012 Das Restaurant „La Mer“ im 5-Sterne-Hotel erhält den zweiten Michelin-Stern.


2012 Das 1960 geschossene Walross kehrt als präpariertes Exponat nach List auf Sylt zurück und ist im Erlebniszentrum Naturgewalten zu bestaunen.


2013 Seit 50 Jahren besteht die Fährverbindung zwischen List auf Sylt und Rømø.

2013 Die Kurverwaltung überarbeitet die Strandinfrastruktur; neue Rettungsstände für die Schwimmer werden errichtet und die Strandübergänge erneuert.


2014 Fertigstellung der Erhöhung des Mövenbergdeiches von 5,50 auf 6,50 Meter.


2016 Grundsteinlegung für den Lister Markt, die neue Mitte des Ortes.


2017 List auf Sylt begeht seine 725-Jahrfeier, ein Riesenrad steht erstmalig am Lister Hafen und der Lister Markt eröffnet im Juli 2017.


2018 Spatenstich für ein neues Gesundheitsresort.


2019 Umzug des gemeindlichen Bauhofes.

Von der Schule zur Kurverwaltung List auf Sylt

Das Gebäude der Kurverwaltung List auf Sylt im Sommer
© KV List/Annika Orchowski

Wo sich heute der Sitz der Gemeinde und Kurverwaltung List auf Sylt befindet, übten vor wenigen Jahren noch Kinder fleißig das kleine Einmaleins: Von 1935 bis 2007 war das markante Backstein-Gebäude im Landwehrdeich das Domizil der Lister Grundschule. 

Nachdem die Lehranstalt wegen zu geringer Schülerzahlen geschlossen wurde, nehmen nun die Lister Kinder ihren Unterricht in der Norddörfer-Schule Wenningstedt wahr. Die Räumlichkeiten der ehemaligen Schule wurden grundlegend saniert, modernisiert und von der Gemeindeverwaltung, der Kurverwaltung List auf Sylt, dem DRK und der örtlichen Bücherei bezogen.

Bewahrt geblieben ist indes die markante Außenfassade des lang gezogenen Gebäudes, und auch die Bronzestatue vor dem Eingang hat ihren Platz behalten. Im Volksmund nur „Emil“ genannt, wurde die Statue, die einen Zehnkämpfer abbildet, an dieser Stelle 1938 aufgestellt.

Mit Schließung der Grundschule währte die Geschichte des Lister Schulwesens exakt 162 Jahre. Begonnen hatte sie 1820, als alte Kapitäne regelmäßig unterrichteten. 1838 wurde sie geschlossen, da nur noch ein Kind die Schule besuchte. 1863 gab es einen Neuanfang, als in der Straße „Am Brünk“ eine Schule nebst einem kleinen Kirchensaal eingerichtet wurde. 1935 erfolgte der Umzug in das neu erbaute Domizil im Landwehrdeich. Bedingt durch die Flüchtlingsströme erreichte die Schülerzahl 1951 die Rekordmarke von 575; in jenem Jahr zählte List auf Sylt mehr als 4000 Einwohner. 1972 komplettierten der Anbau einer Turnhalle und einer Pausenhalle das Gebäude mit seinen zwölf Klassenräumen.

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