Der Lister Ellenbogen - Entdeckungsreise zum nördlichsten Punkt Deutschlands

Ein Blogbeitrag von fratuschi.com

Echte Idylle! Keine Strandkörbe und keine Restaurants, einfach nur Sand, Dünen und das faszinierende Zusammenspiel von Watt und Meer.

Hier am Ellenbogen auf Sylt liegt der nördlichste Punkt Deutschlands und könnte schöner nicht sein: Vom Strand aus blickt man über das Meer bis zur dänischen Nachbarinsel Rømø, die nur vier Kilometer entfernt liegt. Mit etwas Glück lassen sich im Naturpark Wattenmeer Kegelrobben und Schweinswale beobachten. Zahlreiche Vogelarten brüten hier im Natur- und Vogelschutzgebiet. Freilaufende Schafe grasen in der Dünenlandschaft und sind es bereits gewohnt, von Besuchern fotografiert zu werden.
Ganz gleich zu welcher Jahreszeit, für mich ist die Landzunge einer der schönsten Plätze auf Sylt, die ich seit vielen Jahren besuche und immer wieder neue Facetten an ihr entdecke.

Ellenbogen mit dem Leuchtturm List-Ost
© S. Bassier

Genießen Sie den Weg zum Ellenbogen

Allein die Anreise über die Weststrandstraße aus Richtung Kampen kommend ist ein besonderes Erlebnis: Einst für militärische Zwecke gebaut, ist die Plattenstraße wohl eine der bekanntesten Strecken Sylts. Es gibt kaum einen Film, der auf der Insel spielt, in dem nicht auch wenigstens eine Szene die Weststrandstraße zeigt.

Wer einmal hier war, den wundert dies auch nicht. Rechts und links der Straße eröffnet sich die Lister Heide- und Dünenlandschaft in ihrer vollen Pracht.  Strandhafer, Heidepflanzen und wilder Thymian säumen die Dünen, zu denen auch die berühmten Wanderdünen gehören.

Im Sommer, wenn die Heide blüht, sind die Farben besonders satt und es duftet intensiv.
Im Herbst und Winter verändert sich die Atmosphäre. Wenn die Dünen frostbedeckt sind, sich kleine zugefrorene Seen zwischen den Hügeln gebildet haben und dann auch noch etwas Nebel in der Luft hängt, ist die Stimmung einfach magisch.

Auch mit dem Bus lässt sich zumindest der Beginn der Landzunge erreichen. Mit der Linie 1/5können Sie an der Haltestelle Jugendherberge oder an der Haltestelle Weststrand aussteigen und von dort eine Wanderung beginnen.

Der schmale Ellenbogen ist in privatem Besitz einer mehrköpfigen Eigentümergemeinschaft. Die Eigentümer kümmern sich um den Erhalt und die Pflege der Landschaft.
Aus diesem Grund ist die Privatstraße, die bis zur Ellenbogenspitze führt für PKW, Wohnmobil und Motorräder kostenpflichtig. Die Mautgebühr für Autos liegt bei zurzeit 6,- Euro und für Wohnmobile bei 8,- Euro. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad ist die Benutzung der Straße kostenfrei.

Schild
© s. Bassier

Das Meer am Ellenbogen

So verlockend es vielleicht auch ist, Baden ist strengstens verboten. Die Nordsee ist hier unberechenbar. Wattenmeer und offene Meer treffen aufeinander und es herrschen lebensgefährliche Tiefenströmungen. 
Manchmal kann man Robben beobachten, wie sie sich im Strudel treiben lassen und dann lässt sich erahnen, wie wild das Wasser an dieser Stelle ist.
Ab und an ruhen sich Kegelrobben am Strand des Ellenbogens aus. Im Gegensatz zu den Schafen, sind die Robben es nicht gewohnt, wenn Menschen sich nähern und ergreifen die Flucht. Doch die Flucht ins Meer ist anstrengend für die Tiere. Deshalb sollten Sie Abstand zu den Tieren halten und Robben und Heulern ihre wohlverdiente Regenerationspause gönnen.

Auf der Südseite, der ruhigeren Wattseite ist das Wind- und Kitesurfen an ausgewiesenen Strandabschnitten erlaubt. Das flache Wasser ist auch für Anfänger geeignet, daher finden hier auch Kite- und Surfkurse statt. An den zum Surfen freigegebenen Gebieten ist immer etwas los und auch für Zuschauer ist es spannend, den Sport zu beobachten.

Was immer Freude macht und rund um den Ellenbogen möglich ist, ist Muscheln sammeln. Dafür ist man doch nie zu alt, oder?

Auch Strandgut kann spannend sein und viele Touristen sowie auch ich beteiligen sich am Sammeln von angespülten Gegenständen und entsorgen diese in den eigens dafür bereitgestellten Strandmüllboxen. Immer wieder finden auch am Ellenbogen Beach Cleanups statt. Bei diesen Veranstaltungen kommt man mit anderen Touristen wie auch Einheimischen in Kontakt und es ist eine tolle Gelegenheit, um miteinander Gespräche zu führen und etwas Gutes für den Naturschutz zu tun.

Hund am Ellenbogen
© S. Bassier

Hunde am Ellenbogen

Ob Robben, Schafe oder Vögel, allen gemein ist, dass sie Angst vor Hunden haben. Ganz gleich, ob Rehpinscher oder Bernhardiner, zwar kann man seinen Vierbeiner mit an den Ellenbogen nehmen aber auf keinen Fall freilaufen lassen. Auch wenn Sie es sich vielleicht nicht vorstellen können, selbst kleine liebe Hunde können Schafe und Lämmer so sehr ängstigen, dass diese in Panik geraten und dabei leider auch zu Tode kommen. Dafür reicht es schon aus, wenn ein Hund auf ein Schaf zu rennt. Auch die zahlreichen Brutvögel, die versteckt in den Dünen sitzen, möchten nicht durch Menschen oder Hunde gestört werden.

Bitte unterschätzen Sie den Jagdtrieb Ihres Hundes nicht und halten Sie sich an die Leinenpflicht!

Wandern und entdecken

Am Ellenbogen lässt es sich so wunderbar wandern! Vor allem, weil es Wanderrouten gibt, die zwischen einer und vier Stunden lang sind. Ich empfehle, einmal um die Ellenbogenspitze zu wandern. Vielleicht machen Sie irgendwo Halt. Setzten sich in den Sand, lassen die Natur auf sich wirken und den Wind durch die Haare wehen.
Besonders faszinierend ist es, wenn die Fähren, die zwischen dem Lister Hafen und Havneby auf Rømø pendelt, vorbeifährt. Es sieht so aus, als würden sie gleich auf Grund laufen, so nah kommen sie dem Strand.

Leuchtturm List-West
© s. Bassier

Der nördlichste Punkt Deutschlands zwischen Strandabschnitt 10 und 11 wird durch eine Tafel am Strand markiert. Gemeinsam mit den Gemeinden Selfkant, Görlitz und Oberstdorf bildet List auf Sylt den sogenannten Zipfelbund. Alle vier Orte sind die geografisch äußersten Zipfel Deutschlands. Hier geht es zu weiteren Informationen zum Zipfelbund.

Gleich zwei Leuchttürme gibt es am Ellenbogen zu entdecken:
Der weiße Leuchtturm List West, der noch vom Königreich Dänemark erbaut wurde, liegt am Strandübergang 12 und ist gleichzeitig der nördlichste Leuchtturm Deutschlands. Mit seiner roten Kappe erreicht er 19 Meter Feuerhöhe.
Der rot-weiß gestreifte Leuchtturm List Ost ist der zweitnördlichste Leuchtturm und mit seinen 22 Metern ein beliebtes Fotomotiv. Beide Leuchtfeuer sind noch immer aktiv und daher leider nicht von innen zu besichtigen. Sie gehören zu den ältesten Eisen-Leuchttürmen Deutschlands.
Ganz besonders empfehlen möchte ich Ihnen die von Experten geführten Touren in List, wie etwa Vogelsafaris, Wattwanderungen, Mövenbergdeich-Wanderungen zum Sonnenuntergang oder Expeditionen zum Fuße der Wanderdüne.

Sabine Bassier - fratuschi.com

Was ich an Sylt liebe: Die Mischung aus unglaublich schöner Natur, der rauen Nordsee und dem hervorragenden gastronomischen Angebot.

 

 

Wer steckt hinter dem Blogbeitrag?

Auf Ihrem Reise-Blog fratuschi.com schreibt Sabine Bassier regelmäßig über Ihre Lieblingsorte, Insidertipps, Restaurantempfehlungen und die Schönheit der Insel Sylt. Entdeckt hat sie Sylt vor etwa 15 Jahren. Seit dem ankert sie mehrfach im Jahr auf der Insel.  Auf Ihren Entdeckungsreisen wird sie meist von Ihrem Mann und Ihrem Hund begleitet.

Von Ihren neusten Abenteuern können Sie auf Ihrem Blog fratuschi.com lesen. Hier zeigt sie Ihnen nicht nur die Schönheit Ihrer Lieblings Nordseeinsel, sondern begleitet Sie auch in ferne Länder und Kulturen.

FRATUSCHI Logo
© S. Bassier
© S. Bassier

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